3.2.4. Deutsche „Foland“ und russische „Woland“
In der Szene der Walpurgisnacht bahnt sich Mephistopheles mit den Worten: „Platz! Junker Voland kommt. Platz!“ (Goethe 1950, S. 123) einen Weg durch das Hexengetümmel auf dem Brocken. Diese Stelle in Goethes Faust ist es, die Thomas Reschke offenbar dazu verleitete, den Namen „Воланд“ in seiner Übersetzung von ”Der Meister und Margarita” konsequent als „Voland“ zu übernehmen. Doch nicht nur Reschke übergeht damit einen wichtigen Hinweis auf die richtige Schreibweise des Namens, auch viele russische Literaturwissenschaftler lassen sich durch die zahlreichen intertextuellen Bezüge zu Goethe zu einer solch einseitigen Interpretation verleiten: „Уже в самом начале романа в поле зрения читателя вводится "двойное вэ", с которого начинается имя этого персонажа. Этот момент в увязке с тем фактом, что в творении Гете о Мефистофеле в одном месте упоминается как о "юнкере Фоланде", дало основание некоторым исследователям отождествлять Воланда с Мефистофелем. Однако они не обратили внимания на то, что в "Фаусте" имя Фоланда начинается с буквы "фау" (V), что далеко не идентично "дубль вэ" (W), подчеркиваемой Булгаковым.„ (Barkov, in: Kreilich 2011, S. 32, Internetquelle). Dabei bietet gerade das von Bulgakov betonte „W“ eine Vielzahl von Deutungen des Teufelsbilds an und schafft Zusammenhänge innerhalb des Romans, die im Kontext der deutschen Übersetzung mit „V“ nicht mehr möglich sind: „[...]поэт успел разглядеть на карточке напечатанное иностранными буквами слово "профессор" и начальную букву фамилии — двойное "В"”. (Bulgakov 1985, S. 22.)
4. ZUSAMMENFASSUNG
Nach der Beendigung meiner Arbeit, bin ich zur folgenden Schlussfolgerungen gekommen:
1. Der Einfluss Goethes und der Einfluss seiner Ideen auf die russische Literatur, Naturwissenschaft und Kunstbetrieb des 20. Jahrhunderts ist mächtig und tiefgrundig.
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