Einleitung
Schon lange haben Forscher nach dem Sitz des Gedächtnisses gesucht. Dabei benutzten sie allerlei merkwürdige Vorstellungen und Vergleiche: Schatzkammer, Lagerhaus, Taubenschlag. Bergwerksschacht, lebender Magnet, photographischer Film, Tonband, Hologramm. Zur Zeit muss meist der Computer als Metapher herhalten: wir holen Informationen aus unserem Arbeitsspeicher oder von unserer Festplatte, oder was Jugendliche vom Drogenkonsum erhoffen: das Löschen der Festplatte.
Noch vor kurzer Zeit ist man davon ausgegangen, dass das Gedächtnis ein dreigliedriges Speichersystem ist, in dem Informationen, wenn sie einmal aufmerksam wahrgenommen wurden, unterschiedlich lang anhaltend eingelagert werden. Je grösser die Bedeutung der Information ist und je häufiger man die Informationen wiederholt, desto lang anhaltender die Erinnerung.
Zuguterletzt gibt es noch ein viertes Gedächtnissystem, das völlig unbewußt arbeitet. Auch diesem kamen die Wissenschaftler durch Menschen auf die Spur, deren Erinnerungsfähigkeit gestört war.
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