Vorstellen wir die Situation: eine ganz normale Schule mit ganz normalen Problemen - das Gymnasium in Niedersachsen. Normal ist, dass es keine Zeit fur Entspannung und Erholung auf dem gibt. Es ist zwanzig vor neun, Pause in der 7b. Ein Junge knufft einem andern in den Arm. Zwischen Tischen und Stühlen springen zwei Teenies herum. Die Mädchen quatschen.
Alles ändert, als der Lehrer zur Tür hereinkommt, gutenmorgen sagt, die Augen zuzumachen und ein Baum vor sich vorzustellen bittet. Plötzlich ist es ganz leise in der Klasse. Breitbeinig stehen die 12 und 13 Jahre alten Mädchen und Jungen im Raum und lassen ihre Köpfer leicht nach vorn und nach hinten wanken. Nach fünf Minuten Arme kreisen und Hände Richtung Himmel strecken dürfen sie setzen.
Wahrscheinlich wundert ihr euch, was in Oldenburger Gymnasium passiert. Das ist ein Experiment: mit Hilfe von Qigong sollen Schüler besser lernen.
Die Ergebnisse zeigen, dass der Stresspegel für die Schüler in den letzten Jahren ganz deutlich gestiegen ist. Die Kinder sind wesentlich unkonzentrierter und lauter als früher. Das passiert, weil die Schüler vieles daransetzen gute Zensuren zu bekommen, um später eine Chance in der Arbeitswelt zu haben. Da sind auch Computer und Fernsehen, vor denen Kinder Stunden verbringen statt sich zu erholen. An manchen Tagen kommen die Kids nur um fünf nach Hause, weil sie mehr als 30 Stunden pro Woche haben – dasselbe passiert auch bei uns in der Schule.…